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Donnerstag, 28. März 2019

7 interessante Artikel zu psychischer Gesundheit


Nennen wir das Kind beim Namen: Wenn wir von Betrieblichem Gesundheitsmanagement und Wellbeing sprechen, dann geht es nicht in erster Linie um die physische Gesundheit und um körperliche Fitness. Worauf wir als Unternehmen hauptsächlich Einfluss haben, ist die psychische Gesundheit – das Wohlbefinden und Glücklichsein bei der Arbeit.




Ich möchte deshalb hier 7 kürzlich erschienene Artikel zum Thema vorstellen, die ich für lesenswert halte. Weitere werden folgen.



Zoe Blarowski

Warum sind Depressionen auf dem Vormarsch?


Heute leiden etwa zehnmal mehr Menschen an Depressionen als 1945. Depressionen sind zudem weltweit die häufigste Ursache für Invalidisierungen.

Was treibt diesen globalen Anstieg der Depressionen an? Höchstwahrscheinlich ein komplexer Mix von Faktoren, von denen wir die meisten aber beeinflussen können:

1. Grössere soziale Akzeptanz


Vielerorts hat die Depression nicht mehr so viel von einem sozialen Stigma wie früher. Dadurch stehen mehr dass zu ihren psychischen Problemen und suchen Hilfe.

2. Chronische Krankheiten


Auch chronische Krankheiten nehmen mit der steigenden Lebenserwartung laufend zu. Depressionen aktivieren die gleichen neuronalen Signalwege in unserem Gehirn aktivieren wie bspw. Alzheimer, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.

3. Drogengebrauch


Depressionen treten häufig in Verbindung mit Drogenmissbrauch auf.

4. Soziale Isolation


Immer mehr Menschen sind allein und einsam. Unsere Zeit wird durch lange Arbeitszeiten, Technologie und andere Anforderungen verbraucht, die mit der Pflege sozialer Kontakte konkurrieren.

5. Technologie


Virtuelle Interaktion mit anderen kann das Risiko einer Depression erhöhen.

6. Moderne Lebensstile


Viele Aspekte des modernen Lebens können das Risiko einer Depression ebenfalls erhöhen, wie z.B. schlechte Ernährung, Bewegungsmangel oder zu wenig Schlaf.



Christoph Schäfer 

Deutlich mehr Arbeitnehmer leiden unter Stress und Depression  


Vor 60 Jahren war das Risiko auf der Arbeit einen Unfall zu erleiden 5x höher als heute. Andererseits hat sich die Zahl der psychischen Leiden und Verhaltensstörungen in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Psychische Krankheiten sind auch mit Abstand die häufigste Ursache für Erwerbsunfähigkeit.

Unterdessen ist eindeutig nachgewiesen, dass psychische Belastungen mit dem Veränderungen in der Arbeitswelt zunehmen. Klar ist jedoch auch, dass persönliche Merkmale und private Probleme ebenso eine Rolle spielen.

Was sind das für psychische Belastungen bei der Arbeit?


Zu viel Arbeit, für die zu wenig Zeit zur Verfügung steht, Schichtarbeit, lange, unregelmässige oder nicht vorhersehbare Arbeitszeiten, fehlende Erholungsmöglichkeiten, unpassende Pausengestaltung, Termin- und Leistungsdruck, Multitasking und dauernde Unterbrechungen, berufliche E-Mails und Anrufe in der Freizeit sowie fehlende Unterstützung durch Vorgesetzte und Kollegen.

Eine lange und sicher nicht abschliessende Aufzählung! Mit Lösungsvorschlägen kann die vorgestellte Studie aber leider nicht glänze und bietet nicht mehr als Allgemeinplätze.



Julia Poggensee 

Weniger Krankheitstage: Arbeitnehmer fehlen seltener wegen psychischer Erkrankungen 


Ist der Trend gebrochen?

Eine deutsche Krankenkasse meldet, dass sich die Krankheitsabsenzen 2018 zwar leicht erhöht haben. Die Fehltage aufgrund psychischer Leiden seien aber zum 1. Mal seit 12 Jahren zurückgegangen. Besonders deutlich bei den Depressionen - um 17 Prozent.

Vielleicht also ein schwaches Licht am Horizont

Zu beachten ist aber natürlich, dass das untersuchte Sample nur eine Teilmenge aus einem Land ist. Also sicher zu früh, um von einem Trend zu reden.



Sarah Knapton 

Bei den Millennials nehmen Depression und Suizid zu 


Junge Menschen sind heute häufiger depressiv und suizidgefährdet als vor 10 Jahren. Sie schlafen weniger, sind eher übergewichtig, haben ein schlechteres Körperbild und mit ihrem Konsum sozialer Medien zu kämpfen.

Die Verschlechterung ihrer psychischen Gesundheit fiel mit dem Aufstieg der sozialen Medien zusammen, da Teenager die Art von Perfektion erreichen wollen, die ihnen dort gezeigt wird. Es ist auch möglich, dass Smartphones in den Schlafzimmern für die Verkürzung des gesunden Schlafs mitverantwortlich sind.

Andererseits haben asoziales Verhalten und Drogenkonsum unter Jugendlichen in den letzten 10 Jahren abgenommen. Zwei Faktoren, die in früheren Studien als Ursachen für eine schlechte psychische Gesundheit erkannt wurden.



Brian Resnick: 

Hört auf, die psychischen Probleme von Teenagern auf"Bildschirmzeit" zu schieben


Wie viel Zeit Jugendliche an ihren Smartphones, iPads, Laptops etc. verbringen, ist die falsche Frage.

Ja. Ängste, Depression und Selbstmord sind bei Teenagern auf dem Vormarsch. Es ist aber nicht klar, was diese Trends antreibt.

Eine Hypothese taucht aber immer wieder auf


Da Smartphones und digitale Technologien die Art und Weise, wie Menschen miteinander und mit der Welt umgehen, grundlegend verändern, führen sie wohl auch zu mehr Stress und Isolation.

Falsch!


Mit digitalen Technologien können sehr unterschiedliche Dinge angestellt werden, die im Kopf unterschiedlich wirken.

Wenn Forscher herausfinden wollen, ob es wirklich Zusammenhänge zwischen Technologiegebrauch und psychischer Gesundheit gibt, müssen sie genauer untersuchen, was Jugendliche auf ihren Handys tun und nicht nur, wie viel Zeit sie damit verbringen.



Dave Kerpen

3 Dinge, um die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu verbessern


Mit ein paar einfachen Aktivitäten können vor allem Führungskräfte die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden verbessern und gleichzeitig das Ergebnis des Unternehmens steigern.

1. Mit gutem Beispiel vorangehen


Die Art, wie du als Führungskräfte mit deinem eigenen Stress  umgehst, wird von Teammitgliedern wahrgenommen und oft übernommen. Offen über die eigenen Stressmomente und Lösungen reden ermutigt die Teammitglieder, zu dir zu kommen, wenn ihr Stress zu gross wird.

2. „Angeschlagene“ Teammitglieder ansprechen


Führungskräfte, die in engem Austausch mit den Mitarbeitenden sind, erkennen meist schnell, wenn etwas nicht stimmt. Versuche aber nicht eine Diagnose zu stellen, sondern zeige einfach deine Unterstützung. Mach deutlich, dass du dich um sie als Person Sorgen machst, nicht nur als Mitarbeitende. Frage, ob die Arbeitssituation mit ihrem Problem etwas zu tun habe und biete an, bei beruflichen Herausforderungen zu unterstützen.

3. Psychische Gesundheit thematisieren


Weise regelmässig darauf hin, welche Ressourcen das Unternehmen zur Verfügung stellt. Erwähne auch, wie du und das Team in solchen Situationen Unterstützung anbieten können.

Wenn immer möglich, sollte im Unternehmen ein Mitarbeiterunterstützungsprogramm eingerichtet werden. Wichtig ist, dass dieses rund um die Uhr Hilfe anbietet und jeder Anruf, jede E-Mail, jede Live-Chat etc. sofort von einer echten Person beantwortet wird, die bereit ist zuzuhören. Stelle auch sicher, dass die Mitarbeitenden wissen, dass es absolut vertraulich ist.



Gaby Hinsliff 

Laufen, schwimmen, kochen: das neue Rezept zum Glücklichsein  


Ihr Verstand musste sich mit etwas beschäftigen, das sie aus ihren schrecklichen Gedanken herausführte. Und er entschied sich, höchst unerwartet, fürs Backen.

Ein Fuß vor den andern setzen, in einen regelmässigen Rhythmus fallen, um die dunklen Gefühle in Schach zu halten.

Für ihre psychische Gesundheit begann sie in eiskaltem Wasser zu schwimmen und in die Natur einzutauchen.

3 unterschiedliche Mittel, um den schwarzen Hund in Schach zu halten. Etwas Einfaches tun, aber gerade genug zu absorbieren, um vom vorliegenden Problem abzulenken.

Dies mag in individuellen Situationen helfen


Aber damit kratzen wir nur an der Oberfläche dessen, was die Menschen psychisch widerstandsfähiger machen könnte. Als Unternehmen wie als Gesellschaft sollten wir Glück als grundlegendes Ziel betrachten. Konkret hiesse dies bspw. sich für die Überwindung von Einsamkeit oder die Verkürzung der Arbeitswoche einzusetzen – zwei der Dinge, die von den meisten Menschen als Haupttreiber für psychische Probleme angesehen werden.

Aber was ist schon Glück …


… im Vergleich mit den riesigen Herausforderungen in Politik und Wirtschaft?






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Freitag, 18. Januar 2019

Gesundheitsmanagement



Heute ein paar kürzliche erschienene Artikel zum Thema Gesundheitsmanagement. Um dir den Entscheid zu erleichtern, welche du lesen möchtest, gebe ich dir jeweils eine kurze Übersicht. Viel Spass!



Gesund-Führen-Trainer-Porträt: Dr. Frank Möckel - do care!





Beginnen möchte ich mit einem Artikel aus einer meiner Lieblingsquellen: do care! Anne Katrin Matyssek ist für mich die Expertin, wenn es ums Präsenzmanagement geht oder allgemeiner gesagt, wie ich durch gesundes Führen unter anderem auch die Absenzquote senken kann.

Dieses Interview mit einem Kursteilnehmer bei Anne Katrin soll euch vor allem auch Lust machen, ihre do care! Homepage mal anzuschauen. Unglaublich, welche Fülle von Material man dort findet.

Für mich wichtige Aussagen im Artikel:

  • "Gesund Führen habe ich als Themenwunsch bei Kunden immer wieder rausgehört". Macht Mut, auch wenn ich das aus meiner Erfahrung noch nicht so bestätigen kann.
  • "Das Thema Gesund-Führen muss in der Firmenphilosophie enthalten sein". Ja, das macht's definitiv einfacher.
  • Neben Gesund Führen ist auch SelfCare wichtig. Jeder kann auch - unabhängig vom Unternehmen - viel für sich selbst tun.


Hier findest du das Interview von Anne Katrin Matyssek mit Frank Möckel.




healthy3 - Angebote für Fachpersonen und weitere Interessierte





healthy3 ist eine Schweizer Seite, die eine Vielzahl von Materialien zu den Themen Gesundheit, Ernährung und Bewegung bietet. Ich bin selber immer noch am Entdecken und habe mir die Seite jedenfalls schon mal bei den Favourites abgespeichert. Eine wahre Fundgrube!

Hier findest du die healthy3 Homepage von Sophie Frei.




BGM für Körper und Geist: Physische und psychische Gesundheit gemeinsam fördern





Wichtiger Hinweis auf die Nationale Tagung für Betriebliches Gesundheitsmanagement 2019. Jetzt schon vormerken!

Spannendes Thema: psychische Gesundheit und was diese mit den Arbeitsbedingungen zu tun hat. Wenn ich daran denke, in wie vielen Unternehmen psychische Erkrankungen immer noch tabuisiert werden bzw. als absolutes Randthema betrachtet wird, das nur einige wenige - wenn überhaupt - betrifft.

Gesundheitsmanagement / Wellbeing sollte genau hier ansetzen. Wohlbefinden, Spass an der Arbeit, Wertschätzung und Anerkennung erhalten, den Sinn in der Arbeit und den eigenen Einfluss darauf erkennen, Handlungsspielraum haben und, und, und: dies sind genau die nötigen Voraussetzungen für psychische (und damit zu einem grossen Teil auch physische) Gesundheit.

Nicht verpassen!

Ankündigung von Gesundheitsförderung Schweiz.




BGM: Die themenspezifische Beilage zum HR Today





Nicht mehr ganz frisch, aber mit einem ausführlichen Bericht über die Nationale Gesundheitstagung 2018, Thema Wirkungsmanagement, passt es gut in die Reihe. Die Fülle der Artikel zeigt sehr schön die thematische Breite der Veranstaltung - auch wenn man leider nur einen Bruchteil davon besuchen kann.

Die HR Today Beilage findet sich hier.




Help Employees Improve Their Physical and Mental Health





Ein Podcast mit Chris Pointon, Mitbegründer von Racefully, einer Social Fitness-Plattform, die es Organisationen ermöglicht, aktive Gemeinschaften zu fördern, egal wo auf der Welt sich die Mitarbeitenden befinden. Seine Firma hat ein Tool entwickelt, um auch virtuelle Gruppen zu bilden. In der Schweiz bietet übrigens We Act etwas ganz ähnliches an.

Chris denkt, dass sich gesundheitsfördernde Verhaltensweisen meist nur nachhaltig ändern lassen, wenn sich eine Gruppe dafür zusammenfindet. Er betont auch die Wichtigkeit von Bewegung für die psychische Gesundheit.

Aussage fürs Zitatenbuch: «If exercise was a pill it would be one of the most cost-effective pills ever invented.»

Der Podcast wurde von Jo Dodds auf Engage For Success publiziert und du findest ihn hier.