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Montag, 14. Januar 2019

Employee Experience

Der Begriff Employee Experience findet sich in letzter Zeit immer öfter. Es ist ein weiterer richtiger Versuch, eine Umschreibung zu finden, die aufzeigt, dass bisher ziemlich isolierte Themen wie Employee Engagement, Wellbeing, Unternehmenskultur, Gesundheitsmanagement und weitere mehr viel enger zusammengehören.

Hier drei kürzlich erschienene Beiträge zum Thema.




A Recognition Moment: An Interview with Jacqueline Scafidi of Zurich




Mitarbeitende sind das Wichtigste für den Erfolg einer Kultur bzw. einer Firma. Dies darf aber nicht – wie fast überall sonst - nur eine leere Floskel bleiben, sondern sie müssen spüren, das sie wichtig sind, das sie unterstützt werden, dass sie mitreden können, wenn es um die Kultur und um die Employee Experience geht. Kurz: es braucht eine Kultur der Wertschätzung.

Damit ein Wandel in diese Richtung gelingen kann, muss früh und ausreichend kommuniziert und müssen die Betroffenen involviert werden. Die neuen Verhaltensweisen müssen zudem von oben vorgelebt werden. Höre auf die Mitarbeitenden, nimm ihre Ideen auf und involviere sie frühzeitig. So erfährst du, was die Unternehmenskultur prägt und zu einem besseren Arbeitsklima beiträgt

Als eine der grössten Herausforderungen heute sieht Jacqueline, das Engagement mit einer mobilen Belegschaft aufrechtzuerhalten, die vermehrt nicht mehr am gleichen Ort und nicht gleichzeitig arbeitet.

Hier findest du das Interview von Kellie Wong mit Jacqueline Scafidi, erschienen auf engage – The Employee Engagement Blog, am 27. November 2018.




7 Ways to Create an Unbeatable Employee Experience




Genau so wie Kunden immer öfter ein positives Kundenerlebnis einfordern, verändern sich auch die Anforderungen unserer Mitarbeitenden. Umso dramatischer, dass wir sie – wenn überhaupt – nur alle 1 – 2 Jahre danach fragen.

Diane Scheidler, die uns auch ein passendes Tool von Achievers schmackhaft machen will, hat dazu ein paar gute Tipps:


  • Nutze Design Thinking Prinzipien für Employee Experience: Weg von HR-Programmen, hin zu Experiences. Helfen können dabei Werkzeuge wie Experience Mapping.
  • Verbessere das Onboarding: effektives Training ist einer der Schlüsselfaktoren dafür.
  • Sei Coach, nicht Boss: d.h. auch regelmässige 1:1s mit Mitarbeitenden und Unterstützung ihrer Weiterentwicklung mit Hilfe ihrer Stärken
  • Vergiss die Aussensicht nicht: Anonyme MA-Beurteilungen wie bspw. auf kununu können wertvolle Hinweise geben. Hör dich auch bei euren Konkurrenten um, wie sie ihre Employee Experience verbessern.
  • Hol Feedback ein: Ein jederzeit verfügbares Feedback-Tool oder Pulse Surveys gibt dir wertvolle Einsichten, wie's um das Wohlbefinden steht. Aber Einsichten müssen auch zu Massnahmen führen!
  • Häufig Anerkennung zeigen: nur schon, weil wir uns gut fühlen, wenn unsere harte Arbeit anerkannt wird
  • Handlungsspielraum zulassen: Höhere Autonomie führt direkt zu höherer Zufriedenheit - auch wenn viele Manager lieber kontrollieren und antreiben.

Lies den Artikel von Diane Scheidler, erschienen auf engage – The Employee Engagement Blog, am 2. Januar 2019




Employee Experience: Da kannst du was erleben




Zum Abschluss eine sehr kritische Sicht auf Employee Experience (EX), mit der ich so nicht einverstanden bin. Natürlich wollen wir mit EX nicht einfach die Wahrnehmung der Bedingungen verbessern, also sie besser vermarkten, sondern die Arbeitsbedingungen selber deutlich und spürbar verbessern. Wenn es so gemacht wird, ist daran nichts Anrüchiges - was spricht dagegen, dass im Idealfall Mitarbeitende und Unternehmen etwas davon haben?

Hinter EX steht die Einsicht, dass nur gesunde und begeisterte Mitarbeitende, die sich bei der Arbeit wohlfühlen, auch ihre Kunden begeistern können. Also ist es für ein Unternehmen, das auf Kundenorientierung setzt, der einzig sinnvolle Weg, zuerst für ihre Mitarbeitenden zu sorgen – wozu selbstverständlich auch Dinge wie genügend Ressourcen gehören.

Den Artikel von Ute Wolter, erschienen in Personalwirtschaft 01/2019, findest du hier.



-> Zu diesem Thema siehe auch meine Posts «Was bedeutet Digitalisierung eigentlich konkret für den Arbeitsalltag?» und «Warum vertrauen wir immer noch auf Kontrolle der Mitarbeitenden?»