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Samstag, 26. Januar 2019

Was bedeutet Digitalisierung eigentlich konkret für den Arbeitsalltag?

Digitalisierung ist ja in aller Munde und es wird wild spekuliert, was dies für Anzahl und Art von Jobs bedeutet. OK, aber angenommen, ich habe in der digitalen Zukunft dann noch einen Job: Was ändert sich für mich bei der Arbeit wirklich? Darüber habe ich noch nicht viel Aufschlussreiches gelesen.

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Arbeitsbedingungen?

Das ist es, was mich als Gesundheitsmanager, als Zuständiger für die Employee Experience am meisten interessiert. Ich habe mir deshalb mal ein paar Artikel zum Thema aus den letzten Wochen angeschaut, die ich hier vorstellen möchte.

Fazit? 

Trotz anderslautendem Titel kommen die meisten Artikel immer wieder auf die vielen Jobs zurück, die durch die Digitalisierung verloren gehen. Oder auf die völlig neuen Kompetenzen, die in Zukunft gebraucht werden. Was ich komisch finde: es weiss zwar niemand wirklich, was für Kompetenzen das sein werden. Trotzdem werden immer IT-Fähigkeiten an erster Stelle genannt. Wenn mir ein Roboter je etwas abnehmen soll, dann ist es der Einsatz der IT! Oder bin ich da so falsch?

OK, das wird aber wohl noch nicht alles sein?

Wo andere Punkte gestreift werden, sind es meist die bereits seit Jahren bekannten Dinge. Flexible Arbeitsmodelle. Den grösseren Freiraum beim Bestimmen, wann und wo ich arbeite. Oder die neuen Kommunikationsmittel.

Auch nicht ganz neu ist der Trend hin zu immer mehr Freiberuflern anstatt Festangestellten. Am Rand werden teilweise neue Organisationsformen erwähnt (Agilität, Selbstorganisation etc.).

Der Gefährdung von Arbeitsplätzen stehen zahlreiche Verbesserungen hinsichtlich der Arbeitsorganisation gegenüber. Stimmt das so?

Also eher wenig Neues. 

Wer kennt Studien, Blogs, die sich mit dem Thema konkreter auseinandersetzen?

Klar, ein Artikel kann auch interessant sein, wenn er nicht nur lauter News enthält. 

Hier sind die besten. Und die eine oder andere wirkliche Trouvaille findet sich auch noch!












Digitalisierung der Arbeitswelt zwischen Kundenorientierung und Mitarbeiterwünschen


Beschreibt, wie sich die Digitalisierung im Bankensektor bereits jetzt bemerkbar macht. Zudem vier Thesen, wie sich «die Lücke zwischen Kundenorientierung einerseits und Mitarbeiterwünschen andererseits vermessen» lasse.


Von Claudia Klug, Koordinatorin des Personalmanagements bei Schwäbisch Hall, auf HR Web (LINK)



Nachlese Work Awesome 2018 – Die Konferenz zur Zukunft der Arbeit



Ein schönes Beispiel à la Fréderic Laloux: Jede/r soll unterschiedlich wachsen können. Bedingt aber Vertrauen. Vertrauen in das eigenverantwortliche Arbeiten fehlt oft noch. Dazu kommt die «fehlende Bereitschaft der Unternehmen, sich konsequent zu flexibilisieren».

Interessante Analogie zwischen Teams und Wohngemeinschaften. Und etwas zum 2x Nachdenken: «Nicht die ständige Verfügbarkeit eines Managers zählt, sondern dessen Erreichbarkeit».

Von Anke Hoffmann auf Zukunft der Arbeit (LINK)













Neue Arbeitswelt: Wunsch und Wirklichkeit


Dank digitaler Technik grössere Unabhängigkeit von Ort und Zeit. Zahlreiche Verbesserungen in der Arbeitsorganisation: Neue Kommunikationsmittel, Home Office. Es sei von grosser Bedeutung, jetzt digitale Kompetenzen aufzubauen. 

Was heisst das eigentlich?

Zum Schluss ein Gedanke, den ich interessant finde, aber noch nicht ganz begriffen habe. Neue Organisationsformen bieten höhere Unabhängigkeit. Um hier Erfolg zu haben, sei aber eine höhere Anpassungsfähigkeit nötig.

Von Marius Beilhammer in Arbeitsmarkt News (LINK)





Quand les technologies libèrent l'entreprise



Vielleicht lässt sich ja mit einem Blick in die Vergangenheit etwas lernen. Erst das E-Mail hat es möglich gemacht, Silos in Organisationen zu durchbrechen und remote zusammen zu arbeiten.

Je mehr wir kollaborative Werkzeuge nutzen, desto grösser der Wunsch nach Horizontalität in der Organisation, Teilen und Autonomie in den Unternehmen.

Wie wird es weitergehen? 


Werden wir mit dem Empowerment weiter gehen, oder werden wir im Gegenteil Organisationen wieder enger an die Zügel nehmen, da sie zu fragmentiert erscheinen? Was wir auch immer tun, so sollten wir einen Leitsatz hochhalten: dass dies im Dienste der Zusammenarbeit und damit der menschlichen Interaktion geschehen sollte.

YESSSS!

Von Aurélie Deudon in ZeVillage (LINK)





«Die Technologie unterstützt den Mitarbeitenden oft nicht so, wie sie sollte»



Viele interessante Aussagen von David. Hört euch den Podcast an! 

Hier nur ein paar Kernaussagen:

Digitalisierung kann für einen Abbau von Belastungen – vor allem in körperlichen Berufen – eingesetzt werden. Oft passt die eingesetzte Technologie aber nicht zu den tatsächlichen Arbeitsanforderungen. Dies kann schnell zu Überforderung führen, bis zu Langzeiterkrankungen. Unbedingt schon beim Entwickeln der Technologie daran denken, welche Leute dann damit umgehen müssen.

Arbeiten, die vorher in Gruppen ausgeführt wurden, können dank technischer Unterstützung vermehrt allein ausgeführt werden  Dies bedeutet Verlust von sozialen Kontakten. Dinge, die früher vom Team aufgefangen werden konnten, führen heute schneller zu Erkrankungen.

Jüngere gehen mit digitaler Technik besser um, aber

Andererseits haben sie oft Probleme im Umgang mit Hierarchien, Schichtarbeit etc. Dies führt zu überdurchschnittlich vielen psychischen Erkrankungen schon in jungen Jahren. Digitale, agile Transformation schafft nun aber gerade Möglichkeiten, um ihnen entgegen zu kommen: weniger Hierarchien, flexiblere Möglichkeiten, wechselnde Teams, Projektarbeit.

Agilität ja, aber mit Stabilität 

Wenn wir Strukuren aufbrechen, kann dies zu Unsicherheiten führen. Ein Lösungsansatz: Teamansatz verstärken. Auch wenn die tägliche Arbeit in immer wechselnder Zusammensetzung erledigt wird, sollte das Team als Homebase eine wichtige Rolle spielen.


Annina Brühwiler interviewt David Blumer, Leiter Gesundheitsschutz und Prävention bei der SBB, in HR Today (LINK)














11 Thesen zur digital-agilen Arbeitswelt der Zukunft - und wie wir sie (üb)erleben


Nun aber zu meinem Highlight. Hast du’s bis hierher geschafft? 

Dann wartet Food for thought auf dich mit hohem Proteingehalt. Hier geht’s wirklich ans Eingemachte. Und da wagt sich einer, trotz aller Unsicherheit mal ein klares Bild zu malen, wie Arbeiten zukünftig aussehen könnte. 

Unbedingt reinschauen! Hier nur ein paar Teaser:

"Management" als soziale Technologie wird zunächst wesentlich an Bedeutung gewinnen und über die Zeit zu einem Thema, das von allen gemeinsam betrieben wird. Management in seiner heutigen Form wird untergehen.

Wenig überraschend: die räumliche Trennung wird sich verstärken. 

Das bedeutet dann aber

Den wenigen, die die Trennung überwinden können, wird damit eine besondere Bedeutung für Innovationen zukommen. Vermehrte Zusammenarbeit auch bei räumlicher und zeitlicher Trennung: durch Virtual Reality mit Zeitversatz.

Menschen werden intensiver zusammenarbeiten 

Werte wie echtes Vertrauen, Ehrlich- und Verletzlichkeit sowie Emotionen gewinnen an Bedeutung. Der Mensch, sei es als Kollege, Kunde oder Teil der Umwelt rückt immer weiter in den Fokus von Zusammenarbeit. Alle Arbeitsbereiche, die ein hohes Maß an emotionaler und sozialer Kompetenz erfordern, werden an Bedeutung und Wertschätzung gewinnen.

Hochspezialisierte Experten werden flexibel in Projekten und Unternehmen umherwandern, um maximale Wirkung zu erzielen. Umfassend vernetzte Generalisten stellen derweil die Basis sicher, auf der diese Experten arbeiten können.

Es liegt tatsächlich vor allem an uns! 

Dazu 9 Tipps des Autors: unbedingt lesen!


Von Guido Bosbach auf LinkedIn (LINK)



Einverstanden mit meinen Aussagen? 

Oder siehst du einiges ganz anders? Dann schreib doch einen kurzen Kommentar.



-> Beachte zu diesem Thema auch meine Posts «Employee Experience» und «Warum vertrauen wir immer noch auf Kontrolle der Mitarbeitenden?»




Donnerstag, 10. Januar 2019

Grossraumbüro: Welchen Unterschied die Umsetzung machen kann

Bildergebnis für office concept

Grossraumbüros werden geliebt oder gehasst, die traditionellen Einzel- oder Doppelkämmerchen nostalgisch verklärt oder für alles verantwortlich gemacht, was im Unternehmen falsch lief. Wer beides erlebt hat, weiss, dass keine Variante per se glücklich macht – entscheidend scheint mir, wie sie umgesetzt werden. Und dabei bieten Open Spaces natürlich viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten.

Im Idealfall widerspiegelt die Bürogestaltung die Kernwerte eines Unternehmens. Mitarbeitende sind Markenbotschafter, sie sind es, die die Kunden von unserem Unternehmen überzeugen und begeistern können. Es macht deshalb Sinn, dass wir überall darüber sprechen, wofür wir stehen. Welche Botschaft vermittelt unser Arbeitsbereich den Mitarbeitenden?

Wie gestalten wir den Look & Feel unserer Bürolandschaften, um einen nachhaltigen und positiven Eindruck bei unseren Mitarbeitenden zu hinterlassen, um ihre Produktivität und Zufriedenheit zu fördern?


Stelle einen Mix unterschiedlicher Arbeitsbereiche zur Verfügung


Es ist offensichtlich, dass das Bürodesign das Wohlbefinden, die Motivation und Produktivität der Mitarbeitenden beeinflusst. Dabei gibt es jedoch kein Richtig und kein Falsch wie auch kein One-Size-Fits-All: einige blühen in offenen Konzepten auf, während andere mehr persönlichen Freiraum und Privatsphäre benötigen. In den meisten Fällen bietet eine Mischung aus Offenheit und Privatsphäre die beste Erfolgschance.

Gerade in Großraumbüros muss ein mehrschichtiger Ansatz verfolgt werden, der verschiedene Umgebungen oder Zonen schafft, weil sie nicht für alle geeignet sind. Es muss Räume für diejenigen geben, die wirklich Ruhe brauchen, um sich zu konzentrieren, egal ob sie es einfach leichter finden zu arbeiten oder eher introvertiert sind. Entscheidend ist, auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen und eine Büroumgebung zu schaffen, die die Unternehmenskultur wirklich widerspiegelt.


Beziehe die Mitarbeitenden von Anfang an mit ein


Freizeit und Arbeitszeit vermischen sich immer mehr, gleichen sich einander an. Dieser Trend ist auch in der Bürogestaltung ersichtlich. Das heißt, wenn Büromöbel und Inneneinrichtung eher dem Stil einer Wohnung ähneln, werden sich die Mitarbeiter wohler fühlen. Von einem Pausenraum, der eine heimische Küche widerspiegelt, bis hin zu Konferenzbereichen mit unkomplizierten Sitzgelegenheiten, gibt es schier endlose Gestaltungsmöglichkeiten.

Unsicher, wo du anfangen willst? Setz dich mit verschiedenen Teams und Leistungsträgern zusammen, um ihre Bedürfnisse und ihre Einschränkungen in ihrem aktuellen Arbeitsbereich zu verstehen. Frage, was sie brauchen bzw. heute vermissen.

Mit diesen Feedbacks lässt sich starten, auch wenn es anfangs vielleicht nur kleine Änderungen sind, zum Beispiel die Umwandlung eines veralteten Konferenzraums in einen offenen Forumssaal für Zusammenarbeit und Innovation. Du kannst ein Whiteboard, einige bequeme Stühle und eine Ausstattung hinzufügen, die kreative Ideen inspiriert, und dann sehen, was sich daraus entwickelt. MA sollen sich wohl fühlen und für unterschiedliche Bedürfnisse je entsprechende Angebote vorfinden.


Lass Individualisierung zu, wo möglich


Zurück zu „My office is my castle“ mit Unmengen von Nippes und persönlichen Gegenständen auf dem Pult und an den Wänden wollen und können wir nicht. Aber wir sollten das Bedürfnis ernst nehmen, im Büro nicht einfach eine Nummer in unpersönlichem, genormtem und jeden Tag säuberlich geräumtem Mobiliar zu sein. Wieso nicht die Mitarbeitenden ihren eigenen Bürostuhl auswählen oder das Team den Pausenbereich individuell einrichten lassen?

Individualisierung heisst heute aber noch viel mehr, dass kein Mitarbeitender den ganzen Tag über auf einen einzigen Raum beschränkt sein sollte. Alle haben die Möglichkeit, sich im Bürogebäude (und darüber hinaus) dort aufzuhalten, wo sie gerade wollen. Stelle einfach sicher, dass jeder Mitarbeitende über die richtigen Werkzeuge verfügt, um produktiv zu arbeiten, unabhängig davon, welche Art von Arbeitsbereich das Projekt erfordert.


Dieser Blog ist inspiriert von:
  • «What a Difference a Workspace Can Make» (LINK) von Desiree Carpenter
  • «A New Way to Work: When Your Office Space Reflects Your Core Values» (LINK) von Ronald Thomas und
  • «The Open Office Backlash» (LINK) von Cord Himelstein.